Schauen, betrachten, spüren. Das Schwarz. Das Weiß.

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Scharfe Konturen. In Bewegung. Ergänzen sich. Locken sich. Berühren sich.

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Trennen sich. Verbinden sich. Umschmeicheln einander. Zart. Hart. Kalt und

warm.

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Es ist erstaunlich, dass mit nur wenigen Strichen, Flächen, Bewegungen eine

derart vielfältige Spannung erzeugt werden kann. Fröhliche Striche neben fast bedrohlicher Dominanz des großen Streichens. Immer wieder hält das Auge inne, fast verwirrt, um die feine Spannung zu spüren. Unglaublich, wie das Einfache zum differenzierten Ganzen wird.

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Dem Betrachter wird - titellos - überlassen, ob das Schwarz-Weiß ihm etwas sagt, ob er Bilder für sich entdeckt, ob er wohlig fühlt oder nahezu ängstlich sich eher wegducken mag.

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Schwarz-Weiß ist einem nicht böse, im Gegenteil. Schwarz-Weiß freut sich mit den Schauenden.

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Gabriele Hesse erfindet Schwarz-Weiß neu, auch, wenn sich gewiss Assoziationen in den asiatischen Raum ergeben. Die individuelle Kultur des Betrachters kann sich finden und spiegeln. Ihr gelingt es augenscheinlich im wahren Wortsinn, sich zu erleben. Energie darzustellen mit einfachsten Mitteln, das ist ihre Kunst.                          (Michael Mann I 2019)

                                                                                                         

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